Scroll-Button

Quellwerke, Kasachstan und Heuschrecken…?!

Eine ungewohnte Kombination mit reichlich Potenzial

Locust-Tec – Einführung innovativer und umweltfreundlicher Technologien für das Heuschreckenmanagement in Kasachstan – das ist das große internationale Projekt, an welchem unsere Webagentur in Eberbach seit 2018 fleißig mitarbeitet. Insgesamt hat das Projekt eine Laufzeit von 4 Jahren - Projektende von Locust-Tec ist also für 2021 geplant.

Im April dieses Jahres haben wir schon kurz auf Facebook über Locust-Tec berichtet. Nach monatelangen Vorbereitungen und unzähligen Meetings ging es vor gut einem halben Jahr für einen unserer Geschäftsführer, Timo Grüber, zwei Wochen nach Almaty (Stadt in Kasachstan) und von dort aus 850 km weiter in die kasachische Wüste.

Projekthintergrund:

„Heuschreckenplagen sind eine ernsthafte Bedrohung für die landwirtschaftliche Produktion, Ernährungssicherheit und Umwelt. Sie können schwere wirtschaftliche Schäden und Hungerkrisen verursachen, die Existenzgrundlage von Bauern sowie die Vegetation in großen Gebieten zerstören.

Gegenwärtige Strategien zur Überwachung und Bekämpfung von Heuschreckenplagen sind häufig kostspielig, unzureichend oder haben sehr negative Auswirkungen auf die Gesundheit und die Umwelt. Das Locust-Tec Projekt möchte zu einer Verbesserung des Heuschreckenmanagements in Kasachstan beitragen, indem innovative Technologien zur Überwachung und Vorhersage von Heuschreckenausbrüchen sowie umweltfreundliche Techniken zur Bekämpfung erarbeitet werden. Die innovativen Technologien für das Management von Heuschrecken, die innerhalb des Projekts implementiert werden, haben vielfältige Vorteile, einschließlich positiver ökologischer, ökonomischer und sozialer Auswirkungen. In Bezug auf die Ökologie wird das Projekt die Bemühungen zur Verringerung der negativen Umweltauswirkungen unterstützen, indem die präventive Kontrolle und die Einführung alternativer Kontrollmethoden forciert werden, wodurch der Einsatz von Insektiziden reduziert werden kann.“ (Quelle: Locust-Tec Team)

Neben der Quellwerke GmbH sind weitere Locust-Tec-Partner

  • das DLR (Deutsches Luft- und Raumfahrtzentrum),
  • das Vermessungsbüro Schwing und Dr. Neureither und
  • die Horizont Group GmbH.

An dem Projekt beteiligt sich zudem die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen), da das Ergebnis auch für den weltweiten Einsatz sehr interessant ist. Die Förderung erfolgt über das Förderprogramm CLIENT2 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

Unsere Webagentur ist bei diesem Projekt für die Erstellung einer plattformunabhängigen App für die Datenerfassung im Feld mit Anbindung an eine Cloud-Lösung für die Datenweiterverarbeitung und statistische Auswertungen verantwortlich. Das Vermessungsbüro Schwing und Dr. Neureither hat die Fachschale Locust-Tec (Heuschreckenmanagement) definiert und ist für den Drohnenbeflug der Flächen mit Multispektralkameras sowie der Auswertung der Daten über Quantum GIS verantwortlich. Eine umweltverträgliche Landmaschine (Elektrogitter) zur Bekämpfung der Heuschrecken wird dabei von der Horizont Group GmbH entwickelt. Das DLR übernimmt die Projektkoordination und erstellt Prognosedaten mithilfe von Satellitenbild-Auswertungen.

Im September 2019 stand wieder eine einwöchige Reise nach Kasachstan an. Diesmal ging es für Timo und unseren Partner Schwing & Dr. Neureither nach Pavlodar. Pavlodar ist eine Stadt im Nordosten von Kasachstan und zugleich Hauptstadt des gleichnamigen Oblast (=ähnlich wie ein Bundesland). Dort wurde vergangenen Monat das Datenbankmodell für unsere kasachischen Partner finalisiert. Außerdem konnten zum ersten Mal echte Daten erfasst und analysiert werden - nämlich die Flächen im Feld, welche die Heuschrecken zur Eiablage nutzen. Mithilfe einer Übersetzerin wurden die für die Felderfassung verantwortlichen Personen geschult und eine Anforderungsanalyse durchgeführt.

Die nächste Reise nach Kasachstan steht Ende April 2020 an. Hier wird die bis dahin weiterentwickelte App präsentiert und erneut die Flächen erfasst, denn zu diesem Zeitpunkt sind die Heuschrecken dann geschlüpft.

Bildergalerie Almaty und Pavlodar