Oft werden hör- und/oder sehbehinderte Menschen fälschlicher Weise als geistig behindert eingestuft. Um dies genauer zu beurteilen, sollten mittels einer App mit dafür notwendigen Tests auf spielerische Art und Weise der Grad und die Art der Hör-/Sehbehinderung der Probanden getestet werden. Die Zielgruppe wird hauptsächlich von Kindern repräsentiert. Das Projekt der Stiftung läuft unter dem Namen IKI-TAU und ist somit auch der Namensgeber für die App.
Die Aufgabenstellung für uns war zunächst die Erstellung einer Hybrid-App (Android und iOS) zur Testung des Hörens. Hierfür sollten innerhalb der App zunächst ca. 10 verschiedene Sounddateien hinterlegt werden. Zusätzlich sollte ein Audio-Player integriert und eine Audio-Aufnahme- und Abspielfunktion innerhalb der App ermöglicht werden.
Mit diesen gewünschten Funktionen wurde die App von uns zunächst realisiert und von der Nikolauspflege-Stiftung nur für Hörtests verwendet. Der Tester kann dabei aus einer Liste von Alltagsgeräuschen ein bestimmtes Geräusch aussuchen und in verschiedenen Lautstärken vom Gerät abspielen lassen. Es ist auch möglich, mit der App selbst Geräusche aufzunehmen und diese als Basis für einen Test zu nehmen. Anhand der Mimik und der Gestik des Probanden kann so der Tester einordnen, auf welche Art von Geräuschen und bei genau welcher Lautstärke der Proband reagiert. Mittels dieser Ergebnisse wird dann der Grad der Behinderung festgestellt.
Da die App schon damit ein großer Erfolg war, sollten die Funktionen für weitere Arten von Tests erweitert werden. In der nächsten Projektphase wurden folgende weitere Funktionen angefragt:
Unsere Lösung besteht aus drei grundlegenden Bausteinen:
Die Kommunikation zwischen diesen drei Bausteinen haben wir zeitgemäß mit einer abgesicherten REST-Schnittstelle umgesetzt. Ein besonderes Schmankerl ist die mögliche Kopplung eines professionellen und sehr empfindlichen, kabellosen Schallpegelmessgeräts via WLAN.
Nach dem Spezifikations-Workshop hat unsere Kreativabteilung Screendesigns erstellt, die später als Vorlage für das App-Frontend dienten. Neben dem IONIC-Framework auf Apache-Cordova-Basis fungierte auch AngularJS als Grundlage für die App.
Die App besteht aus 5 Hauptbereichen, die über eine entsprechende UX-freundliche Navigation aufgerufen werden können
Das Pimcore-Backend speichert diese Daten dann in Form von Daten-Objekten und stellt diese für das Auswertungsportal zur Verfügung. Da die App sensible Daten verarbeitet, wurden von uns Mechanismen zur Pseudonymisierung und Anonymisierung verwendet und auch Datenschutzbeauftragte stets involviert.
Das ist aber lange nicht Alles! Im Pimcore-Backend findet auch die Pflege der einzelnen Tests sowie deren Frage- und Antwortmöglichkeiten statt. Auch die Dateiverwaltung von z. B. den Geräusch-Dateien oder Video-Tutorials wird mittels Pimcore-Assets abgebildet.
Des Weiteren stellt Pimcore auch die Benutzerverwaltung. Hierbei sei zu erwähnen, dass es sich um eine Zwei-Ebenen-Benutzerverwaltung handelt, denn die Benutzer werden zusätzlich Organisationen zugeordnet. So ist es z. B. möglich, dass eine Organisation sehr einfach eine Lizenz für mehrere Benutzer beantragen kann. Durch die Benutzerverwaltung in Pimcore konnten wir eine einwandfreie Benutzer-Authentifizierung (Log-in) in der App als auch im Auswertungsportal realisieren.
Auch das Pimcore-CMS kommt zum Einsatz, um einfache Seiten, z. B. Impressum und Datenschutz, innerhalb der App mit Inhalt zu befüllen.
Als Gold-Partner wissen wir bereits seit vielen Jahren, dass sich Pimcore als Backend für Hybrid-Apps sehr gut eignet. Das System ist ein perfektes Instrument zur Daten-, Content- und Benutzerverwaltung!
Im Auswertungsportal werden sämtliche gesammelten Daten nach Sessions und Tests gruppiert und in sehr übersichtlicher Form ausgegeben. Zudem ist es möglich, dass sie von den Testern im PDF-Format heruntergeladen werden können.
Gemeinsam mit Quellwerke hat der Auftraggeber mit der IKI-TAU App ein wertvolles, einfach zu bedienendes Werkzeug, um Hör- bzw. Sehtests auf eine für die Testpersonen angenehme Art und Weise durchzuführen, geschaffen. Die App nutzt dabei allseits bekannte Mobilgeräte und baut damit Hürden vor technischen Spezialgeräten ab. Lediglich das Schallpegelmessgerät wurde mit eingebunden, um eine verlässliche Datenqualität zu erreichen. Pimcore als Backend bietet genau die richtigen Möglichkeiten der Daten-, Content- und Benutzerverwaltung. Über das angeschlossene Auswertungsportal können die durchgeführten Tests im Nachgang bewertet werden. Somit kann erreicht werden, dass weniger Menschen und speziell Kinder nicht fälschlicherweise als geistig behindert abgestempelt werden. Die App erfüllt somit auch einen erheblichen sozialen Zweck!
Die Webpräsenz der Nikolaus-Pflege finden Sie hier
Die Webpräsenz der Pädagogischen Hochschule Heidelberg finden Sie hier